Wir sind unsicher geworden.
In den protestantischen Kirchen Europas, zumal in Deutschland breitet sich Unsicherheit aus, wie man der schwindenden Bindung ihrer Mitglieder an die Organisation und ihrer Verkündigung begegnen kann.
Auch das Verständnis des Glaubens ist unsicher geworden. Selbst Aussagen im Glaubensbekenntnis zu Gott und über den Heiligen Geist werden nicht mehr voll bejaht. Erkenntnisse der Naturwissenschaften lassen manches früher für selbstverständlich Gehaltene als fraglich und überholt erscheinen.
Vieles erscheint aber auch in einem neuen Licht. Es lohnt sich, Fragen zu stellen, auch wenn nicht gleich und nicht leicht Antworten zu finden sind. Neue Ansätze in der Theologie sind überraschend und weiterführend. Sie sind nicht nur in der Spanne zwischen säkularisiertem Denken und Fundamentalismus zu finden. Auch auf individueller Ebene kann ergebnisoffen nach dem Grund des Glaubens gefragt werden. Wir stellen keine neuen „Kernsätze des Glaubens“ auf, sondern wir fragen nach neuen Möglichkeiten zu glauben, tun dies gerne miteinander und auch zusammen mit anderen Interessierten. Unser Glaube an Gott und unsere „Gottesbilder“ müssen nicht in negativer Theologie enden. Neue Gottesbilder korrespondieren mit dem, was wir über die Welt wissen können.