In der Bibel und in menschlichen Erfahrungen zeigt sich Gott auch anders als im alltäglichen Glaubensleben: Als gewalttätig, rätselhaft, verborgen, strafend, feindlich. Was ist das für ein „guter Gott“, der von einem Vater das Opfer seines Sohnes verlangt (Abraham und Isaak im Alten Testament) und dem rechtschaffenen Hiob ohne Grund alles wegnimmt?
Steht das im Widerspruch zu dem Gottesbild Jesu, der oft von Gott als dem guten Vater spricht und ihn so auch im „Vaterunser“ anspricht? Christliche Verkündigung kann von einem evolutionär verstandenen Gottesbild aus auf das Gottesverständnis Jesu hinführen und nach heutigen Formen der Rede von Gott fragen (vgl. auch die Entwicklung der Gottesvorstellungen in „Gott 9.0“).